Wo wachsen Pflanzen? In der Erde, oder? Nun ja, nicht ausschließlich! Immer mehr Hobbygärtner schwören auf Strohballen, wenn sie ihr Obst und Gemüse pflanzen. Doch was sind die Vorteile dieser ungewöhnlichen Anbaumethode und wie funktioniert sie?
Als Untergrund haben Strohballen beim Anbau von Gemüse und Obst einige Vorteile gegenüber der üblichen Erde:
Bevor man mit dem Anbau beginnen kann, müssen die Strohballen etwa 10 Tage lang mit Dünger und Wasser vorbehandelt werden. Dabei bilden sich Mikroorganismen, die das Stroh allmählich verrotten lassen. Das Stroh wird dadurch weicher und nach und nach zu einer Art Humus. Gleichzeitig entsteht bei diesem Prozess Wärme, die das Gemüse wie in einem Treibhaus sprießen lässt.
Nach der Vorbehandlung der Strohballen wird zunächst etwas Erde um die Wurzeln der Pflanzen geschichtet – oder du nimmst die Jungpflanzen direkt aus dem Anzuchttopf.
Nun gräbst du ein kleines Loch ins Stroh, das gerade groß genug ist, um das Gemüse pflanzen zu können.
Damit die Pflanzen gut gedeihen, werden sie täglich gegossen und mit stickstoffreichem Düngemittel versorgt. Eine ausreichende Bewässerung sowie ein gesundes Maß an Sonnenlicht sind essenziell, damit Gemüse und Obst gut wachsen können.
Stroh aus konventioneller Landwirtschaft sollte man meiden, da es schädliche Rückstände von Herbiziden enthalten kann. Bei Bio-Bauernhöfen ist die Qualität des Strohs für gewöhnlich besser. Alternativ kann man sich auch im Internet nach Stroh- und Heubörsen umsehen – Stroh, das für Tiere geeignet ist, eignet sich auch für den Garten.
Ideal geeignet sind Paprika, Tomaten, Karotten und verschiedene Kohlsorten. Auch Salate und Erdbeeren lieben das Strohbeet. Darüber hinaus fühlen sich Kapuzinerkresse und Ringelblume in dem Untergrund wohl.
Aufgrund des erhöhten Wasser- und Düngerverbrauchs ist das Gärtnern im Strohballen leider keine wirklich nachhaltige Anbaumethode. Außerdem vertragen nicht alle Pflanzen die Wärme gleich gut, die in den Strohballen entsteht.
Ein rein ästhetisches Problem kann hingegen leicht behoben werden: Mit der Zeit fallen die Strohballen leider etwas auseinander. Pflanzkübel oder Drahtkörbe verhindern das jedoch zuverlässig.
Quelle: garteln
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